| Schwesterchen, ich kann nicht schlafen,
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| war ich nicht immer brav und gut?
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| Die Monster wollen mich bestrafen!
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| Nun will sie mich, die Höllenbrut!
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| Mein Bruder, wir sind ganz allein,
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| es wird ein Traum gewesen sein.
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| Ein Albdruck hat dich aufgeweckt.
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| Schlaf wieder ein, fein zugedeckt.
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| Schwesterchen, ich seh' die Schatten!
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| Sieh, dort an der Zimmerwand!
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| Wimmelnd, schwarz und flink wie Ratten,
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| weben sie ihr dunkles Band!
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| Mein Brüderchen, was grämst du dich?
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| Du weißt, ich lass' dich nie im Stich.
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| Hör mir gut zu und gib fein acht,
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| das macht der Kerzenschein bei Nacht.
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| Monster, Monster in der Nacht,
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| mit einem Schrei bin ich erwacht!
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| Der Klauengriff nach meiner Seele!
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| Die kalten Hauer an der Kehle!
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| Hab ich mir euch nur ausgedacht?
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| Euch Monster, Monster in der Nacht.
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| Glaub mir, ich würd' niemals lügen,
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| Raubtieraugen glühen hell!
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| Sie wollen mir ein Leid zufügen!
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| Mein Schwesterchen, zu Hilfe, schnell!
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| Mein Brüderchen, was redest du?
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| Schließ deine Augen, komm zur Ruh',
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| denn diese Monster gibt es nicht,
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| durchs Fenster wirft der Mond sein Licht.
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| Monster, Monster in der Nacht,…
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| Ich sah im ersten Morgenlicht:
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| Das Brüderchen, es regt sich nicht!
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| Kein Atemzug, die Haut so fahl!
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| Das Grauen war wohl doch real!
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| Und seither kommt er jede Nacht,
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| er hat die Monster mitgebracht!
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| Wie vorwurfsvoll er zu mir blickt,
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| bevor er seine Brüder schickt!
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| Und bald sind wir, so wie es scheint,
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| in jener Welt erneut vereint!
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| Monster, Monster in der Nacht,
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| mit einem Schrei bin ich erwacht!
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| Der Klauengriff nach meiner Seele!
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| Die kalten Hauer an der Kehle.
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| Hab ich ihn nicht gut bewacht?
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| Nun kommt er zu mir jede Nacht! |