| Meine Mutter meinte mal, das Leben wär kein Ponyhof
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| Doch ich hörte ihr nicht mehr zu, denn im Fernsehen lief Pokemon
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| Ein dummer Junge ohne Hobbys oder Leidenschaften
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| Alles was ich machte, war in die Glotze hineinzustarren
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| Diese Kiste im Wohnzimmer hat meinen Kopf gefickt
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| Alles war gut, doch dann hab ich den Fernbedienungsknopf gedrückt
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| Seitdem hab ich kein Bock mehr auf die echte Welt
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| Mein Horizont beschränkt sich jetzt auf Pro7 und RTL
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| Ich polierte meiner Babysitterin die Fresse
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| Und plädierte vor Gericht für sieben Jahre stille Treppe
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| Nein danke, ich möchte kein Eminem anhören
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| Der stiehlt die Titelmusik von «Lenßen & Partner»!
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| Leute sagen mir, dass ich zwar asiatisch aussehe
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| Doch es vielleicht nicht bin, wegen den quadratischen Augen
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| Wirfst du einen Blick in mein Familienfotoalbum rein
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| Sehen alle Bilder von mir aus wie das Cover von «Poltergeist»
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| Realität ist zum Kotzen, Ich meine
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| Ich krieg jedes Mal gottverdammtes Kopfweh bei 3D
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| Weißte, diese Welt ist doch eine Scheibe
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| Und die führt zu meiner Steckdosenleiste. |
| (Yeah)
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| Das Leben sollte wie im Fernsehen sein
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| Denn dann wär ab und zu auch mal ein Happy End dabei
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| Warum soll ich zur Schule, wenn die einzigen Prüfungen, die für mich relevant
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| sind
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| Stattfinden im Dschungelcamp?
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| Das Leben sollte wie im Fernsehen sein
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| Denn dann wär ab und zu auch mal ein Happy End dabei
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| Ich hab keine Lust mehr auf ein Leben in der echten Welt
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| Ich schlafe nicht, ich überbrücke Werbeunterbrechungen
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| Das Allerwichtigste am Fernsehen ist
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| Dass es da immer jemand gibt, der hat es schlechter als ich
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| Da muss ich nur so meine vier, fünf Stunden zusehen
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| Und dann kommt mir die Erkenntnis, dass es mir ja doch ganz gut geht
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| Die toughe Teenie-Tuse Tanja ist allein
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| Denn ihr Gemahl, der gewaltbereite Gary, der sitzt ein
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| Jetzt muss sie sich um die Kinder kümmern, waschen, putzen, kochen
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| Dabei ist sie doch für das alles zu besoffen
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| Und nach der Werbung schellt’s bei ihr
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| Da steht so’n Typ, bei dem hat Gary sich wohl Geld geliehen
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| Bis morgen will er Kohle sehen, wenn nicht
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| Dann nimmt er Fridolin, den farbenfrohen Fernseher, mit
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| Die Tanja ist am Boden und fragt sich:
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| «Warum sind wir nur nach Pakistan gezogen?»
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| Sie hat gedacht: «Wir wandern aus und fangen neu an.»
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| Woher hätt' sie auch wissen sollen, dass hier keiner Deutsch kann
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| Am Ende sehen wir Tanja in 'nem guten Jahr
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| Sie trinkt nicht mehr und hat jetzt einen Job als Superstar
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| Mann, das Beschissene am Fernsehen ist
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| Dass es da immer jemand gibt, der hat es besser als ich
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| Das Leben sollte wie im Fernsehen sein
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| Denn dann wär ab und zu auch mal ein Happy End dabei
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| Ich muss hier immer diesen Rotz essen
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| Während andere beruflich Restaurants testen
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| Das Leben sollte wie im Fernsehen sein
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| Denn dann wär ab und zu auch mal ein Happy End dabei
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| Ich leb auf meiner Baustelle hier
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| Pro7 soll kommen und mir das Haus renovieren
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| In Lampukistan ist so ein Terrorfuzzi Bus gefahren
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| Und hat sich in die Luft gejagt und 50 andere umgebracht
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| Was für ein guter Tag, denn ich war da nicht
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| Hab kein Geld für Ticket und bin sicher auf meinem Fahrradsitz
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| Mir geht es erst gut, geht es euch ganz schlecht
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| Heißt: Mein Glück definiert sich über euer Pech
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| Ich will sehen, dass ihr aufsteht und auf die Fresse fallt
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| Gebt mir mehr Gründe, mich an der Couch hier festzukrallen
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| Hahaha, wie du aussiehst, du fettes Schwein
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| Saugt der mal kein Fett ab, sondern pustet mehr rein
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| Ich hab keine Geduld, ist eure eigene Schuld
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| Nein, ihr Penner sollt nicht raus, sondern rein in die Schulden
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| Gibt’s für mich kein Happy End, dann gönn ich es auch keinem anderen
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| Tanja kriegt 'nen Heiratsantrag und sieht dann den Scheidungsanwalt
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| Gehts nach mir, reicht als Sendungskonzept
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| Einfach nur: Anderen Menschen geht’s schlecht
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| Ich will sehen, dass Edgar Wasser jetzt die Super Nanny knechtet
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| Weil die Tante schlechten Charakter mit Pubertät verwechselt
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| Schade! |
| Das Leben ist kein «Wünsch dir was»
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| Doch mit Fernsehen reicht es immer für ein Fünkchen Spaß. |
| Dankö!
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| Das Leben sollte wie im Fernsehen sein
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| Denn dann wär ab und zu auch mal ein Happy End dabei
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| Ich nehme 20 Tüten Chips zu mir
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| Während diese Loser da im Fernsehen ihr Gewicht verlieren
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| Das Leben sollte wie im Fernsehen sein
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| Denn dann wär ab und zu auch mal ein Happy End dabei
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| Mein Leben ist wie gottverdammtes Frühstücksfernsehen
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| Es soll 20 Uhr 15 werden |