| Ist dir bewusst, dass man nicht töten soll?
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| Wusstest du schon, dass man nicht töten soll?
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| Weder mit Hand, Herzen, Mund, Zeichen
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| Gebärden noch Hilfe und Rat?
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| Wusstest du’s?
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| Darum ist es, jederman verboten zu zürnen
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| Gott weiss sehr wohl, wie die Welt böse ist
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| Und dies Leben viel Unglück hat
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| Darum hat er diese und andere Gebote
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| Zwischen Gut und Böse gestellt
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| Denn wo Totschlag verboten ist
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| Da ist auch alle Ursache verboten
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| Daher Totschlag entspringen mag
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| Zum Beispiel:
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| Wenn dein Nachbar sieht, dass du besser Haus und Hof, mehr Gutes und Glückes
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| von Gott hast denn er
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| So verdriesst es ihn, neidet dich
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| Und redet, und redet, und redet nichts Gutes von dir
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| Also kriegst du viel Feinde furch des Teufels Anreizung
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| Die dir kein Gutes, weder leiblich noch geistlich, gönnen; |
| und wünscht seinem
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| Nachbarn
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| Gegebenenfalls, die Pest an den Hals
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| Da komm nun gott zuvor wie ein freundlicher Vater
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| Denn gar mancher, ob er nicht tötet, so flucht er doch
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| Darum nennt auch Gott all diejenigen Mörder
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| So in Nöten und Gefahr nicht raten noch helfen
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| Denn du hast ihm die Liebe entzogen
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| Und die Wohltat beraubt
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| Dadurch er bei dem Leben geblieben wär
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| Also siehst du jemand zum Tode verurteilt
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| Und rettest nicht, … so hast du ihn getötet
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| Und ist ebenso viel, als ob ich jemand sähe
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| In ein Feuer gefallen und könnte ihm die Hand reichen
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| Herausreissen und retten, und täte es doch nicht
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| Wie würde ich anders auch vor aller Welt bestehen
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| Denn ein Mörder und Bösewicht?
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| Darum ist die endliche Meinung Gottes
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| Dass wir keinem Menschen leid widerfahren lassen
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| Sondern alles Gute und Liebe beweisen
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| Da haben wir nun Gottes lebendiges Wort
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| Zu rechten, edlen, hohen Werken
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| Als Sanftmut, Geduld und Summa
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| Liebe und Wohltat gegen unsere Feinde
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| Und will uns immerdar erinnern
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| Dass wir zurückdenken des ersten Gebotes
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| Dass er unser Gott sei, das er uns helfen
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| Beistehen und schützen wolle, auf dass er die Lust, uns zu rächen, DÄMPFE |