| Ich hab' angefangen mit zwölf
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| Jetzt bin ich 22
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| Schier die Hälfte meines Lebens
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| Doch es scheint mir wie mein Ganzes
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| Niemals hat was and’res mein Leben so geprägt wie
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| Diese eine Liebe zu Musik, denn ich leb' sie
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| Leb' davon und leb' dafür, manchmal krieg' ich einen Schreck
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| Denn ich lebe nur noch in ihr, ansonsten fehlt Gefühl
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| Und glaub' mir wenn ich sage, ich schlaf' nicht gut
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| Ich sag' laut: «Ich habe den Mut.»
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| Und denk' mir: «Hab' ich den Mut?»
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| Sieh mich Stück für Stück Brücken einreißen
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| Zur Vergangenheit, das kein zweiter Weg mehr zu geh’n bleibt
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| Im Grunde habe ich mich niemals dafür entschieden
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| Vielmehr ist seit Tag Eins keine Liebe mehr geblieben für
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| Irgendwas anderes als das, was du hörst
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| Ich hab' alles aufgegeben, was mich auf dem Weg stört
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| Und würd' es wieder tun und werd' es weiter tun
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| Denn dies Ist alles was ich hab'
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| Sieh, ich mach' seit zehn Jahren Musik
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| Und manchmal denk' ich: «Alles hat sich verändert.»
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| Im nächsten Moment denk' ich: «Alles ist gleich.»
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| Nach zehn Jahren Musik
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| Und vielleicht ist der Spiegel nicht mehr erkennbar
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| Doch mein Spiegelbild ist das, was bleibt
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| Zehn Jahren Musik
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| Ich würde lügen, wenn ich sag', ich guck nicht
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| Mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück
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| Auf die ganze vergangene Zeit
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| Ich bin abertausende Kilometer auf all den Autobahn'
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| Hin und her gefahr’n
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| Und bin heute noch — ganz genau — kein Star
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| Fick das, im Endeffekt wurd' es erst wichtig, seit
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| Die Gerichtsvollzieher fragen, wo die Kohle denn bitte bleibt?
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| Und alter, mit der Zeit vergeht auch der Glanz von Allem
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| Das Musikgeschäft begrüßt dich mit einer Hand mit Krallen
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| Und dann siehst du die alten Idole sind Scheiße wert
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| Irgendwann vertraust du keinem mehr, herzlich Willkommen, Jungens!
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| Ich hab' die Schule geschmissen, zu Hause rausgeflogen
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| Freunde zuhauf verloren und wurd' dafür ausgebootet
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| Hoch geträumt und tief gefall’n und Depression' gehabt
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| Jeden geklatscht am Rande vom Knast und Drogenwrack
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| War niemals treu, nie vertraut und niemals geliebt
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| Außer bei der Ein', alter — zehn Jahre Musik
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| Doch scheiß auf rumheul’n, im Endeffekt ist alles gut
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| Ich sitz' nich' von neun bis fünf Uhr immer im selben Stuhl
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| Und egal wo ich hinkomm' in Deutschland, Hip-Hopper kenn’n mich
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| Ich bin unendlich dankbar für jeden, der noch Fan ist
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| Ich steh' im Publikum, feier' die Ander’n auch
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| Mach' vielleicht nicht mal die Musik, aber ich geb' Applaus
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| Ich hab' Respekt für jeden, der mit dem Herz dabei is'
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| Siehst du das gleich, dass Coolness noch immer Ehrlichkeit is'?
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| Und ich mein das nicht Hippie-mäßig, wenn es ein Problem gibt
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| Da hinten steh' ich, was ist los mit dir?
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| Manchmal glaub' ich, ich bin der letzte normale Typ
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| Der keine Filme schiebt und der sich bei allen Fragen bemüht
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| Wahrscheinlich weil ich dankbar bin, dass es mir möglich ist
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| Jeden Tag meines Lebens zu geben, für was Größeres
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| Nur wenn ich frage. |
| «Hörst du mich?», dann mein' ich: «Siehst.
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| …du wie mein Herz noch immer dafür schlägt — nach zehn Jahren Musik?» |