| Solange, wie ich leben mag
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| Werd' ich die Stunde und den Tag
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| Den Augenblick vor Augen haben
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| Da sie dich mir winzig und warm
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| Zum ersten Mal in meinen Arm
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| Und in mein Herz zu schließen, gaben
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| Für einen Augenblick lang war
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| Mir das Geheimnis offenbar
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| Warst du Antwort auf alle Fragen —
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| Vom Sinn und Widersinn der Welt
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| Der Hoffnung, die uns aufrechthält
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| Trotz all' der Müh'n, die wir ertragen
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| Kein Dutzend Atemzüge alt
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| Und hattest doch so viel Gewalt
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| Und alle Macht über mein Leben
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| So lang' schon deinen Platz darin
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| Und du vermochtest, ihm den Sinn
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| Zu nehmen oder neu zu geben
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| Noch nie zuvor im Leben war
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| Mir unsere Ohnmacht so klar —
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| Wir können nur hoffen und bangen
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| Da stehen wir hilflos herum
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| Und taugen zu nichts, als nur stumm
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| Dies Geschenk dankbar zu empfangen
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| So hielt ich dich, sie war vollbracht
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| Die lange Reise durch die Nacht
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| Vom hellen Ursprung aller Dinge
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| Hab' ich geweint, oder gelacht?
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| Es war, als ob um uns ganz sacht
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| Ein Schicksalshauch durchs Zimmer ginge
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| Da konnte ich die Welt versteh’n
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| Dem Leben in die Karten seh’n
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| Und war ein Teil der Schöpfungsstunde
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| Einmal im Leben sah ich weit
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| Hin über unsre Winzigkeit
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| In die endlose Weltenrunde |