| Ist das nicht die Hose vom Großen, die
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| Mich da aus dem Altkleidersack angrinst, wie
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| Ein guter Freund aus alter Zeit
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| Ein Zeuge der Vergangenheit
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| Mit blankem Po und Flicken auf dem Knie?
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| Der Große versank damals bis zum Kinn
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| Darin, wenn ich mit ihm spazier‘n gegangen bin
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| Da dachte sich mancher Passant:
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| Da geht ein Vater durch das Land
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| ‘ne Hose an der Hand mit keinem Kind drin
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| Doch wächst der Mensch, wie es so treffend heißt
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| Mit der Hose, die man ihm jeweils zuweist
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| Sie wuchsen zusammen, und mit der Zeit
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| War‘n sie wie Arsch und Hose, er und sein Beinkleid
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| Vom ersten Kindergartengang
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| Bis Schultüte und Schulanfang
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| Dann endlich hat das Wachstum sie entzweit
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| So zog der kleine Bruder das Erbe an
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| Und trug es lange voller Stolz. |
| Doch irgendwann
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| Hat er sich mal nicht nur das Hemd
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| Im Reißverschluß vorn eingeklemmt
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| So etwas prägt sich einem Manne ein, Mann!
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| Die Zeit heilt alle Wunden, bloß
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| Sie macht auch kleine Hosenbesitzer groß
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| So hat er die Hose, von Ängsten gegerbt
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| Von Wäschen, Sonne, Sand und Pfützen ganz entfärbt
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| Deren Taschen einst manche Mark
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| Geheimnisse und Schätze barg
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| Schweren Herzens seiner Schwester vererbt
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| Und die polierte damit zum dritten Mal
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| Auf allen Kinderrutschen den Rutschenstahl
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| Ich weiß noch, wie ihr Herz drin schlug
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| Als ich sie drin zum Zahnarzt trug
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| ‘s ist alles wieder gut, es war einmal!
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| Und jetzt ist sie auch ihr zu klein …
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| Von meinen drei‘n passt nun keiner mehr rein
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| Sie kann mir doch nicht Jacke wie Hose sein:
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| Steckt ein Spielzeug und ein Foto von Euch drei‘n
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| Als Zeichen an ein Menschenkind
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| Dass alle Kinder Bücher sind
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| Mit in die Hosen-Taschenpost hinein!
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| Vielleicht wird sie irgendwo auf der Welt
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| In einem fernen Land noch mal in Dienst gestellt
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| Und wenn sich darin irgendwann
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| Ein viertes Kind vergnügen kann
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| Ist das ein Schluss, der mir gefällt! |