| Am Himmel zieh’n zwei weiße Streifen —
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| Ich spür' meine Gedanken fortschweifen
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| Aus dem Telefonat: Also, was sagt' ich grad'?
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| Oh, die Brandung geht hoch und es weht der Passat
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| Und ich liege vor Madagaskar
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| Und der Ozean ist türkis und glasklar
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| Schlappe 5 000 Meil’n von zu Hause fort
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| Und ich habe nur eins an Bord:
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| Dunkler Rum im verbeulten Kanister
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| Und die Kinder nennen mich «Mister»
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| Oder «le bon 'ti vieux musicien allemand'
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| Und ich hab' noch für jedes 'ne Mark in der Hand
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| Wie so’n Ribbeck auf Ribbeck im Südsee-Eiland
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| Oh oui, Mai bion contentt
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| 15 Mann sitzen auf meiner Kiste
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| Unter anderm auf der Gästeliste:
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| Auch Herr Dr. |
| von B., Wirtschaftsprüfer a.D.,
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| Einst ein Vorstandsmitglied der Glücktritter AG
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| Der springt auch längst nicht mehr durch den Reifen
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| Schluß mit Köfferchen und Nadelstreifen
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| Und Bruder Balthasar aus der Rotlichtbar
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| Ein bekehrter Missionar
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| Dunkler Rum im verbeulten Kanister
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| Und die Kinder nennen mich «Mister»
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| Oder «le bon’ti vieux musicien allemand»
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| Und ich hab' noch für jedes’ne Mark in der Hand
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| Wie so’n Ribbeck auf Ribbeck im Südsee-Eiland
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| Oh oui, moi bien content!
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| Ich lebe in Frieden mit allen
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| Paradiesvögeln, Geckos und Quallen
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| So viel Schönheit und Licht
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| Strahl’n aus jedem Gesicht
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| Daß die Ankerkette zur Wirklichkeit bricht
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| Was ich je an Problemen hatte
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| Verschaukl' ich in der Hängematte
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| Und alles wird einfach und alles wird leicht
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| Und was ich an Gütern hab', reicht:
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| Dunkler Rum im verbeulten Kanister
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| Und die Kinder nennen mich «Mister»
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| Oder «le bon 'ti vieux musicien allemand»
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| Und ich hab' noch für jedes’ne Mark in der Hand
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| Wie so’n Ribbeck auf Ribbeck im Südsee-Eiland
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| Oh oui, moi bien content!
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| Um den Hals trage ich Blumenketten
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| Ich bin glücklich und nicht mehr zu retten
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| Der Zivilisation bin ich endlich entfloh’n
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| Doch mein Fax piept und jemand flucht ins Telefon:
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| «Hallo, hör' mal, du Einfaltspinsel
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| Ehrlich Mann, du bist reif für die Insel!
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| Manchmal glaub' ich echt, du bist schon nicht mehr ganz da!»
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| Und ich seufze versonnen: «Ja…» |