| Am Portier vorbei, den Kopf gesenkt und unsicher ganz schnell
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| Und jetzt steh' ich wie ein Alien in dem riesigen Hotel
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| Mit einem Gitarrenkoffer in der großen fremden Stadt
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| Nur weil jemand auf mich, den Außenseiter, gewettet hat
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| Sowas wie mein Zimmer hab' ich nur im Kino mal geseh’n
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| Eignes Bad, eigner Balkon, im eignen Bad ein eigener Föhn
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| Und im Nachttisch ist ein Radio und als ich es ausprobier'
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| Hör' ich zum allerersten Mal ein Stück Musik von mir
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| Und ich steh' am Fenster und ich seh' die Dächer schemenhaft
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| Und ich glaub' zum ersten Mal, mein Gott, mein Gott, ich hab’s geschafft!
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| Und noch heute seh' ich mich den Vorhang auf die Stadt aufzieh’n
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| Damals in Wien, damals in Wien, damals in Wien, damals in Wien
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| Hundert Hotelzimmer später und nach hundert Studiotür'n
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| Wenn mich meine Schritte an dem grauen Haus vorüberführ'n
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| Denk' ich: «Einmal auf den ehrwürdigen Brettern steh’n»
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| Einmal mit dem Blick über die Ränge den großen festlichen Saal
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| Im Schaukasten dein Name, vor dem Haus, da steht er jetzt
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| Aus kleinen weißen Plastiklettern zusammengesetzt
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| Und ich wage nicht die Frage, ob auch jemand kommen wird
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| Ein junger Wilder, einsam, todesmutig, unbeirrt
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| Ein Duft von Holz und Samt und ein Stimmengewirr erfüll'n
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| Den Raum, langsam erlischt das Licht, die Scheinwerfer enthüll'n
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| Freundliche Schatten vom Parkett auf zu den Galerien
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| Damals in Wien, damals in Wien, damals in Wien, damals in Wien
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| Du wohlvertraute, fremde, schöne Schwester meiner Stadt
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| Die, ein Symbol als Wegweiser, den Reim schon auf dich hat
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| Vom Mantel der Geschichte manchen Fetzen mit dir teilt
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| Manch unvergessene Kränkung, manche Wunde, die nicht heilt
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| Da sind so viele Fotos und Erinnerungen in mir
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| Dass ich glaub', dich gut zu kennen und ich weiß gar nichts von dir
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| Doch ich bin bereit zu lernen, wissbegierig, immer mehr
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| Tauch ich ein in deinen Film, mit heißem Herzen komm' ich her
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| Bewahre jedes Bild einer langen Kamerafahrt
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| Aus der Vergangenheit hinüber in die Gegenwart
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| Und lächelnd in der Schlussszene der Junge aus Berlin
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| Mitten in Wien, mitten in Wien, mitten in Wien, mitten in Wien
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| Wie viele gute Freunde fand ich hier in all den Jahr’n
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| Wie viel treue Weggefährten, die mir lieb und teuer war’n
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| Wie viel große Pläne habe ich in dieser Stadt gemacht
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| Wie viele ungewisse Flaschenposten auf den Weg gebracht?
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| Und jetzt steh' ich hier noch einmal, die Gitarre in der Hand
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| Hier ist das Seil für Traumtänzer am spannendsten gespannt
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| Und höher ist das Wagnis und schmerzlicher der Fall
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| Doch wenn du es hier schaffst, schaffst du es wirklich überall
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| Hier steh' ich einmal mehr und wieder wie beim ersten Mal
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| Alles was ich weiß und konnte zählt nicht mehr, jetzt ist’s egal
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| Und ich mach' den ersten Schritt mit Urvertrau’n und weichen Knien
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| Wieder in Wien, wieder in Wien, wieder in Wien, wieder in Wien
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| Und ich mach' den ersten Schritt mit Urvertrau’n und weichen Knien
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| Wieder in Wien, wieder in Wien, wieder in Wien, wieder in Wien |