| Für dich sind alle Dinge ganz vollkommen
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| Und groß und gut, von Falschheit wohl bewahrt,
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| Kein Mißerfolg hat dir den Mut genommen,
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| Für dich gibt es noch Wunder, jederzeit und jeder Art.
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| Wie gern seh' ich dich deine Wunder glauben,
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| Wie unbeirrbar hältst du fest daran,
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| Kein Zweifel kann dir die Zuversicht rauben,
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| Und beinah' fang' ich selbst nochmal, mit dir zu glauben an.
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| Wie bunte Lampions über herbstlichen Wegen
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| Schaukelst du durch meinen Sinn.
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| Vergnügt und sorglos, und deinetwegen
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| Ist es, wenn ich selbst noch einmal
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| Vergnügt und sorglos bin.
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| Das kleinste Nichts versetzt dich in Entzücken,
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| Dafür läßt Weltbewegendes dich kalt.
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| Kein Streit vermag dich wirklich zu bedrücken,
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| Über den größten Kummer trocknen deine Tränen bald.
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| Du vergißt nichts und kannst so gut vergessen,
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| Was dich betrübt, ist einfach ungescheh’n.
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| Ich lern' mit deiner Elle neu zu messen,
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| Und vieles um mich her, lern' ich durch dich erst zu versteh’n.
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| Wie Drachen, die hoch übers Stoppelfeld steigen,
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| Tanzt du über meinen Sinn,
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| Schwerelos, frei, und mit dem Reigen
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| Fliegt auch alle meine Traurigkeit dahin.
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| Ich mag sie gern, deine unzähl'gen Fragen,
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| Die Neugier und die Unbekümmertheit.
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| Wie gern hör' ich dich: «Komm', und hilf mir» sagen,
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| Manchmal wünscht' ich, ich könnte sie festhalten, diese Zeit.
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| Die Welt wird mir wohl ein klein wenig leerer
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| Mit jedem Weg, den du alleine gehst,
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| Mein Sinn wird mir wohl ein klein wenig schwerer
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| Mit allem, was du selber kannst und ohne mich verstehst.
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| Mein kleiner Kamerad, so ist das eben,
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| Da gibt’s auch keine Extrawurst für uns:
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| Es trennt die besten Freunde, dieses Leben,
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| Und irgendwann macht es Erwachsene aus kleinen Jungs. |