| Ein Lichtfleck von acht Seilen begrenzt
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| Dahinter lauert die Nacht
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| Und ein zehntausendäugiges Gespenst
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| Das jeden deiner Schritte überwacht
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| Zehntausend Augen die sehen wollen
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| Wie lange du dich noch hältst
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| Fünftausend Münder, die schreien wollen
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| Wenn du endlich zu Boden fällst
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| In der ersten Reihe, du siehst es nicht
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| Steckt sich ein dicker Mann
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| Eine lange Zigarre in sein Gesicht
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| Und dann saugt er genüsslich daran
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| Du siehst deinen Gegner nur vor dir steh’n
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| Der weiß längst, wie erledigt du bist
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| Und du kannst aus geschwollenen Augen seh’n
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| Wer von euch der stärkere ist
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| Du tänzelst unsicher, du deckst dich nicht mehr
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| Und diesmal trifft er dich gut
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| Und alles dreht sich wie wild ringsumher
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| Und du schmeckst auf deinen Lippen dein Blut
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| Und zum ersten Mal spürst du den Geruch
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| Von Schweiß und Bier, du atmest tief
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| Und irgendwer reicht dir ein nasses Tuch
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| Und du denkst, dir wird schlecht von dem Mief
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| Du hörst Frauen kreischen und Männer schrei’n
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| Und du hoffst, du bist endlich besiegt
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| Denn selbst ein Raubtier lässt seinen Todfeind sein
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| Wenn er hilflos am Boden liegt
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| Den Mann, der bis neun zählt, den hörst du bis drei
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| Pfeifen, Getrampel, Gestampf
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| Zwei tragen dich raus, zu Ende, vorbei
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| Ring frei für den nächsten Kampf!
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| In der Garderobe kommst du vielleicht wieder zu dir
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| Und betastest dein zerschlag’nes Gesicht
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| Vielleicht auch nicht, nun, das liegt an dir
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| Ob du zäh genug bist oder nicht
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| Vielleicht hast du Glück und dein Arzt ist geschickt
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| Und vollbringt an dir kunstgerecht
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| Ein medizinisches Wunder und flickt
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| Dich halbwegs wieder zurecht
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| Ein Lichtfleck von acht Seilen umsäumt
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| Lampen, die grelles Licht streu’n
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| Ein für allemal ausgeträumt
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| Vier, fünf, sechs, sieben, acht — neun! |