| Ich nahm dich, als du klein warst, mit in dieser Flugmaschine,
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| Die ich für uns von einem kleinen Flugzeugschrauber lieh.
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| Du entertest schnell deinen Platz vorn rechts in der Kabine,
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| Und hocktest dich auf meiner Kartentasche auf die Knie.
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| So konntest du ganz knapp über die Motorhaube sehen,
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| Kein Handgriff, kein Geräusch, kein Schalter, kein Knopf noch so klein,
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| Kein Augenblick unseres Fluges sollte dir entgehen,
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| Und erst im Ausroll’n nach der Landung schliefst du ruhig ein.
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| Dann flogst du wohl in einem Traum in unendliche Fernen,
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| Und steuertest dein Luftschiff in das Licht des Himmelblaus.
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| Schlafend in deinem kleinen Sitz funktest du zu den Sternen,
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| Und schlafend nach der Heimfahrt trug ich dich zurück ins Haus.
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| Ich sitze neben dir in dieser großen Flugmaschine,
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| Du bist jetzt hinterm Steuer, und wir fliegen durch die Nacht
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| Vater und Sohn nochmal vereint in der dunklen Kabine,
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| Vor uns die ganze Welt, hinter uns hundert Tonnen Fracht.
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| Vor uns auf einem kleinen Schirm leuchten die Städtenamen,
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| Aufgereiht alle Sehnsüchte auf einer Perlenschnur,
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| Wie sie in meinen Kinderträumen Nacht für Nacht vorkamen:
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| Dschalalabad, Rangoon, Bangkok, Phnom Penh und Singapur.
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| Und wenn wir landen werden, heimgekehrt von unserer Reise,
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| Wirst du zu deinem kleinen Sohn nach Haus fahren und dann
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| Wird er dir um den Hals fall’n und dich auf dieselbe Weise
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| Ausfragen, wie du mich einst, und alles fängt von vorne an.
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| Und ich brauch nicht viel Fantasie um dich und ihn zu sehen:
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| Vater und Sohn eng beieinander, und ich wünsche mir,
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| Dass für euch — wie für uns einst — gute Jahre ins Land gehen,
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| Und du einst bei ihm sitzen kannst, wie ich jetzt neben dir!
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| (Dank an Oliver Seegatz für den Text) |