| Heimkehr in wohlbekannten Wegen
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| Ich schließe die Wohnungstür auf
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| Sie kommt mir kaum noch je entgegen
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| Schaut kaum von ihrer Arbeit auf
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| Und es gibt nichts zu sagen
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| Und da sind keine Fragen
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| Und auch keine Antwort darauf
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| Und Tage kommen, Tage gehen
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| Und so fliegt mein Leben dahin
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| Wag' nicht in den Spiegel zu sehen
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| Wie müde ich geworden bin
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| Und von so vielen Plänen
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| Bleiben Scherben und Tränen
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| Und nur die Frage nach dem Sinn
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| Ich wollte Freiheit, grenzenlose Weite
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| Und keine Schranken in unsrem Lebensraum
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| Und Sieger sein mit ihr an meiner Seite
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| Nun scheitre ich vor ihr an meinem Traum
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| Ich hör' die Schlüssel in den Türen
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| Ich weiß, jetzt ist er endlich hier
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| Und ich weiß, seine Schritte führen
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| Ihn nicht als erstes mehr zu mir
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| Und ich weiß, er wird schweigen
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| Und ich werde nicht zeigen
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| Dass ich auf meiner Insel frier'
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| Was da vergeht, das ist mein Leben
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| Ist vielleicht meine beste Zeit!
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| Es muss noch etwas andres geben
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| Mehr als das Einsamsein zu zweit
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| Als Missversteh’n und Streiten
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| Um Nebensächlichkeiten
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| Als einzige Gemeinsamkeit!
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| Ich wollte hoch hinaus, ich wollte fliegen
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| Ich wollte wachsamer als andre sein
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| Der Alltag sollte mich nicht unterkriegen
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| Jetzt holt der Alltag meine Höhenflüge ein
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| Und sie ist alles, was ich liebe!
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| Und er ist alles, was ich will!
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| Und wenn doch eine Chance bliebe?
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| Und meine Zweifel schweigen still
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| Wir könnten neu beginnen
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| Einander neu gewinnen
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| Und wenn sie es nur will, ich will!
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| Warum geht leben miteinander
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| Nur mit so viel Leiden einher?
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| Warum ist der Weg zueinander
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| Warum der erste Schritt so schwer?
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| Es ist so leicht zu kränken
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| Und so schwer einzulenken!
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| Ich liebe sie so sehr!
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| Wir wollten doch den Horizont erreichen
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| Und haben nur ein Schiffchen aus Papier
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| In keinem Lebenssturm die Segel streichen
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| Wir können es noch immer, zusammen — wir! |