| Als ich durch den halbdunklen Flur zu diesem Zimmer ging
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| Als sich der Schlüssel widerwillig leis im Schloss umdrehte
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| Da war’s als ob ein wohlvertrautes Bild mich dort empfing
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| Erinnerung einer langen Wanderschaft, die mich umwehte
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| Es war wie eine Heimkehr, wie eine Art Déjà-vu
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| Als wäre ich durch diese Tür schon viele Mal gegangen
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| Um anzukommen und um auszuruh’n, um morgen früh
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| Weiterzugeh’n, um ein neues Kapitel anzufangen, uh
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| Ich kenn' den Blick aus diesem Fenster, ich kenn' den Geruch
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| Finde den Lichtschalter im Bad im Dunkeln mit den Händen
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| Ich kenn' den Stuhl, das Bett, den Duft von frischem Leinentuch
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| Ich kenn' das Dielenknarren und die Geräusche in den Wänden
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| Hab' ich in diesem Zimmer nicht mein Leben zugebracht?
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| Habe ich hier nicht Zuflucht und irgendwann Schlaf gefunden?
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| Besiegt oder gefeiert kehrt ich heim in mancher Nacht
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| Mal trunken vom Triumph und mal leckte ich meine Wunden, uh
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| Dank für die Minibar mit ihrer tröstenden Arznei
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| Die trübe Glühbirne und die missglückte Malerei
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| Die abgeranzten Kammern, die abgerockten
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| Die edlen Suiten und die Nadelfilz-verstockten
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| Die Einsamkeit, die Abschiede, Trennung und Wiederseh’n
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| In all den Zimmern ist ein Stück meines Lebens geblieben
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| Ein Angsttraum, ein Gebet, ein zorniges Türschlagen im Geh’n
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| Ein Seufzen und ein Lachen und ein Weinen und ein Lieben
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| Wie oft verhieß mir die Neonreklame an der Wand
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| Wärme, Geborgenheit und die Fürsorge guter Mächte
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| Dank für das schlichteste Quartier, in dem ich Obdach fand
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| Danke für diese eine Nacht und Dank für tausend Nächte, uh |