| Wenn in unsrer Straße Mittwoch morgen, mitten in der Nacht
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| Frohes Poltern jäh ertönt, wenn man laut und ausgiebig lacht
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| Wenn vergnügte Unterhaltungen in mein verschlaf’nes Ohr eindringen
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| Wenn es bollert, wenn es rappelt, wenn es scheppert, zischt und röhrt
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| Man ein übermütiges tschick-plopp-pfitt-splonka-tschappa, hört
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| Wenn aus vollster Brust und Kehle muntere Gesänge froh erklingen
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| Dann ist nicht Frühlingsanfang, Volksfest oder Revolution
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| Sylvester, Schlussverkauf oder Prinz Charles auf dem Thron
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| Dann kommen Männer, die die vollen
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| Mülltonnen wegrollen
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| Und leere wiederbringen
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| Bei Regen, Wind und Sonne
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| Schieben sie 'ne ruh’ge Tonne
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| Für die scheint auch am finstersten Novembertag die Sonne
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| Und käm' die gute Fee bei mir zur Tür herein
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| Hätt' ich nur einen Wunsch von ihren drei’n —
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| Ich sagte: «Ich bin klein
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| Mein Herz ist rein
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| Ich möchte gern so froh wie die Müllmänner sein!»
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| Schlaf hin, Schlaf her, ich muss ans Fenster, nix wie raus aus dem Bett
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| Wenn Rüdiger die Tonne hebt, dann ist das großes Ballett
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| Diesen graziösen Schwung, den kraftvollen Sprung, dieses feste Zufassen
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| Und gleich sprintet ein Kollege hinterm Wagen hervor
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| Dribbelt seinen Müllsack aus der langen Ecke durchs Tor
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| Und Giuseppe zeigt den Doppelaxel mit Dienstmütze-Fliegenlassen
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| Ein Müllmann, das heißt Tanz und Fußball in höchster Perfektion
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| Das ist Marika Rökk und Breitners Paul in einer Person
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| Und wenn ich Kilius/Bäumler wäre
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| Würde ich keine Premiere
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| Der Müllabfuhr verpassen
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| Bei Regen, Wind und Sonne
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| Schieben sie 'ne ruh’ge Tonne
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| Für die scheint auch am finstersten Novembertag die Sonne
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| Und käm' die gute Fee bei mir zur Tür herein
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| Hätt' ich nur einen Wunsch von ihren drei’n —
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| Ich sagte: «Ich bin klein
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| Mein Herz ist rein
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| Ich möchte gern so froh wie die Müllmänner sein!»
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| Und du geschlag’ner Kandidat mit deinem langen Gesicht
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| Und schlappen Sprüchen, gewinnst du auch die nächsten Wahlen nicht
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| Lerne zu schmunzeln wie ein Müllmann, und sei über jeden Dreck erhaben!
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| Und du altes Ferkel, böser Finger beim Revolverblatt
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| Solltest lernen, wie man Unrat auf die Kippe fährt, anstatt
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| Ihn auf seinesgleichen auszuschütten und in fremdem Müll zu graben
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| Und dir und mir, uns allen ging es besser, lernten wir nur
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| Ein kleines bisschen von den Frohnaturen von der Müllabfuhr
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| Die bei der Arbeit, die sie machen
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| Eigentlich nix zu lachen —
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| Doch immer was zu lachen haben
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| Bei Regen, Wind und Sonne
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| Schieben sie 'ne ruh’ge Tonne
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| Für die scheint auch am finstersten Novembertag die Sonne
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| Und käm' die gute Fee bei mir zur Tür herein
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| Hätt' ich nur einen Wunsch von ihren drei’n —
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| Ich sagte: «Ich bin klein
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| Mein Herz ist rein
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| Ich möchte gern so froh wie die Müllmänner sein!» |