| Ich seh' jeden Tag aufs Neue, wie dreckig diese Welt ist
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| Wie soll’n wir unsern Nächsten retten, retten wir uns selbst nicht?
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| Liegen in Ketten, umgeben von Neid
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| Bis wir glauben, dass in dieser Welt nix wichtiger als Geld ist
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| Denn hast du was, bist du was
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| Und seit ich denken kann, seh' ich, diese Welt ist voll von Kälte und die
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| Menschen krank
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| Wir hab’n 'n Fehler im System, wirklich jeder, den ich kenne ist umgeben von
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| Problem’n
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| Ich seh' das jeden Tag (ja)
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| Manches Mal bin ich den Tränen nah'
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| Der alte Mann auf der Treppe vor mei’m Haus ist den halben Tag besoffen
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| Die and’re Hälfte geht er Pfand sammeln, sagt er, denn die Rente reicht nicht
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| aus
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| Er ist abgebrannt, wie die Zigaretten, die er raucht
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| Er grüßt mich immer freundlich und lächelt nett
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| Auch, wenn man ihm das Lächeln nicht mehr glaubt
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| Tut mir weh, da vorbeizugeh’n, denn jedes mal
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| Jedes mal sagt 'ne Stimme im Innern erinnernd: «Life is pain.»
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| Und ich such' Wege hier raus
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| Es is nicht bunt, was ich sehe, ist grau
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| Was siehst du?
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| Ich sehe schwarz, ich sehe rot
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| Wie kannst du nur? |
| Doch ich seh' es so
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| Ich scheine grün, lila, bordeaux
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| Mal so, mal so, Kaleidoskop
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| Alles verändert sich mit der Zeit
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| Dieses Grau ist das neue Weiß
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| Ey
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| Vor kurzem sprach 'n großer schwarzer Mann mich an
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| Und fragte mit gebrochener Stimme, ob ich ihm helfen kann
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| Mit sein’n Händen und auf Englisch
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| Er war groß und breit, aber wirkte klein und verängstigt
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| Er hat nach Geld gefragt und fing zu weinen an
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| Sagte, dass er sich Kleidung für seine Kleine nicht leisten kann
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| Ich hab' ihn in Arm genomm’n und nachgefragt
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| Er war erst seit ein paar Tagen da, ist geflüchtet
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| Weil die NATO sein Zuhause bombt
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| Dennoch ist er illegal, ey, und wird hier bei uns nicht aufgenomm’n
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| Ich hatte leider nur 'n Zehner in der Tasche
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| Und dann fiel er unter Tränen auf die Knie und er sagte
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| «God bless you.» |
| — das ging mir richtig nah
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| Hand aufs Herz, die Geschichte ist wahr, ja
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| (Genau so passiert)
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| Und auch, wenn das in deine Welt nicht reinpasst
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| Vielleicht sitzt er jetzt wieder in der Hölle seiner Heimat
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| Weil es zu wenig interessiert, wir nicht seh’n, was hier passiert
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| Und das, was wir seh’n uns leider zu wenig motiviert
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| Ich such' die Wege hier raus
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| Es ist nicht bunt, was ich sehe ist grau
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| Was siehst du?
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| Ich sehe schwarz, ich sehe rot
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| Wie kannst du nur? |
| Doch ich seh' es so
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| Ich scheine grün, lila, bordeaux
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| Mal so, mal so, Kaleidoskop
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| Alles verändert sich mit der Zeit
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| Dieses Grau ist das neue Weiß
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| Ich guck' keine Nachrichten mehr, will den Scheiß nicht mehr seh’n
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| Das meiste ist doch eh gelogen, und der Rest handelt von Leid und Problem’n
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| Von den fast jedes verschuldet ist, von den’n da oben
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| Die keine Skrupel haben, für Profite Menschen ihre Heimat zu nehm’n
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| Ihre Freiheit zu nehm’n (ey)
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| Da sind Menschen nichts wert, in 'nem kränklichem Herz, unter’m engen Rever
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| Und der Bürger sieht 's im Tunnelblick
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| Er bleibt unter sich, wundert sich nicht, wen intressiert’s?
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| Dass da irgendwer in Afrika verhungert ist
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| Und das Kind aus Gaza dort Waise und verwundet ist
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| Ist doch nicht mein Problem, ändern kann ich’s eh nicht
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| «Oh mein Gott, diese Menschen sind so eklig» (ey)
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| Und sie geben sich auf
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| Es ist nicht bunt, was ich sehe ist grau
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| Was siehst du?
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| Ich sehe schwarz, ich sehe rot
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| Wie kannst du nur? |
| Doch ich seh' es so
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| Ich scheine grün, lila, bordeaux
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| Mal so, mal so, Kaleidoskop
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| Alles verändert sich mit der Zeit
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| Dieses Grau ist das neue Weiß
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| Ich sehe schwarz, ich sehe rot
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| Wie kannst du nur? |
| Doch ich seh' es so
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| Ich scheine grün, lila, bordeaux
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| Mal so, mal so, Kaleidoskop
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| Alles verändert sich mit der Zeit
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| Dieses Grau ist das neue Weiß |