| Ich joggte kürzlich durch den Wald.
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| Am Regnen war’s, und schweinekalt,
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| und wie ich tropfend durch die Pampa gurk',
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| seh' ich doch plötzlich eine Fee,
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| der Tat der linke Flügel weh.
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| Ich sagte: «Kein Problem. |
| Ich bin Chirurg!»
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| Das war zwar absoluter Quatsch,
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| doch vor mir lag die Fee im Matsch.
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| Zufällig hatt' ich ein Skalpell dabei
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| und hab' den Flügel amputiert.
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| Sie hat mir die OP quittiert
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| mit einem Wunsch. |
| Den hätt' ich quasi frei.
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| Ich wär' so gern wie Kaiser Franz,
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| mit Geld und Macht und Eleganz.
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| Sätze zu beginnen, die ich nicht beenden kann,
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| immer Schwachsinn reden, und trotzdem ein Supermann,
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| Ich wär' so gern wie Kaiser Franz,
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| denn unser Kaiser Franz, der kann’s!
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| Der Fee hab' ich nicht viel genutzt.
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| Der linke Flügel war gestutzt.
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| Sie schaffte noch mit letzter Kraft den Start.
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| Dann driftet sie nach links, und knapp
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| zehn Meter weiter schmiert sie ab.
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| Die Landung klang — für eine Fee — recht hart.
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| Man muss nichts von Gebissen wissen:
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| Gepeinigt von Gewissensbissen
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| sah ich: Ihr Kiefer war so weich wie Brei.
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| Ich nahm sie mit nach Hause und
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| dort pflegte ich sie kerngesund.
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| Sie sagte, einen Wunsch, den hätt' ich frei.
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| Ich wär' so gern wie Kaiser Franz,
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| denn unser Kaiser Franz, der kann’s:
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| Wie ein Staatsmann ausseh’n, stets gepflegt und sehr adrett.
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| Sehr viel reden. |
| Wenig sagen. |
| Das aber sehr nett.
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| Ich wär' so gern wie Kaiser Franz,
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| denn unser Kaiser Franz, der kann’s!
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| Es hat die Fee doch sehr gequält,
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| dass ihr der linke Flügel fehlt.
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| Ich sprach: «Da geht’s dir wie der SPD!»
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| Doch sonst gefiel’s ihr gut bei mir.
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| Sie blieb noch eine Weile hier.
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| Wir tranken sehr viel Rum mit wenig Tee.
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| Ich lallte: «Wenn du sssaubern kanns,
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| verwandle mich in Kaiser Franz!
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| Du hast’s versprochen, und ich bin bereit!»
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| Den Wunsch erfüllte sie mir nicht,
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| doch wir war’n jeden Abend dicht
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| und hatten insgesamt 'ne schöne Zeit. |