| Denn sieh, was kommen wird, was auch geschieht, es ist des Schicksals Pfad
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| So zieh hinaus und sieh, die Zeit des Glückes, sie naht
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| So hör, in Ferne ruft ein sehnsuchtsvoller armer Fischerjung
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| Dein Herz, es ist schon dort, Ulf Goeda von Nebelung
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| Kalt wehte der Nebelwind in weckrauher See
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| Gischt durchnäßt des Fischer’s Kind in frostiger Weh
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| Hart der Blick im Angesicht, die Fäuste geballt
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| Allzeit laut die Sehnsucht spricht, im Herzen sie hallt
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| Wie lang willst du noch zum Horizonte seh’n?
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| Wann willst endlich du die Wege deiner geh’n?
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| Jahre zogen in das Land, in Geist und in Bein
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| Handelskünste dir bekannt, manch Silber schon dein
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| Doch so karg die Speisen nur dein Herr dir auftischt
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| Sieh, dort draußen auf dem Flur die Kerze erlischt
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| Wie lang willst du noch zum Horizonte seh’n?
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| Wann willst endlich du die Wege deiner geh’n?
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| Die ersten Schritte führten dich in Lübeck's Gestad'
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| Die deinen Taler schürten sich in salziger Saat
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| Bald schon hat der Handel dir den Reichtum beschert
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| Bald schon war dir hohes Recht und Anseh’n gewährt
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| Glaubtest du, du kannst den Horizont begeh’n?
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| Wann willst endlich du den Weg deiner versteh’n?
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| Jahre zogen in das Land, in Geist und in Bein
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| Ein Sitz dein Haupt im Stadtrat fand, im stolzen Anschein
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| Doch dein Wort sprach stets für Gold und selten gerecht
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| Wohl ging es dem Pfeffersack, dem Volke doch schlecht
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| Glaubtest du, du kannst den Horizont begeh’n?
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| Wann willst endlich du den Weg deiner versteh’n?
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| An das, was du in deiner Art wohl vergessen hast
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| Erinnerte das Volk dich hart, als Zorn es erfaßt
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| Flammen fraßen dir hinfort dein Reichtum und Gut
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| Nur knapp entkamst du diesem Ort, der Meute, der Wut
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| So zwang’s wieder dich, zum Horizont zu geh’n
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| Wann willst endlich du die Wege deiner seh’n?
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| Jahre zogen in das Land, in Geist und in Bein
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| Endlos sich die Straße wand, auf Stock und auf Stein
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| So verarmt sah’st du voll Schmach auf Zeiten zurück
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| So verarmt sah’st du voll Mut auf baldiges Glück
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| So zwang’s wieder dich, zum Horizont zu geh’n
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| Wann willst endlich du die Wege deiner seh’n?
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| So stieß't du in Schleswig denn dort auf eine Schar
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| Ein lott’riges Gesindel, das auf Wanderschaft war
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| Fortan ziehst du mit jenem Volk durch Lande so weit
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| Ewig auf des Schicksal’s Pfad, in frohem Geleit
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| Endlich kannst du wieder Horizonte seh’n
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| Sieh, manch Wege sind nur da, um sie zu geh’n
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| Jahre ziehen in das Land, in Geist und in Bein
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| Ewig wird in deinem Herz ein Fischerjung' sein |